Bingum startet mit Afghanistan-Thematik ins neue Jahr
Ev.-luth. Matthäigemeinde lädt Militärseelsorge zum Jahresempfang ein
Mit dem Thema Afghanistan startete die ev.-lutherische
Matthäigemeinde Bingum bei Leer/Ostfriesland in das neue Jahr 2013. Als Gast zu ihrem alljährlichen Empfang für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte sie sich die ev. Militärseelsorge gewünscht, um die seelsorgerliche Arbeit im Auslandseinsatz der Bundeswehr in Wort und Bild kennenzulernen.
„Afghanistan ist ein sehr armes Land,“ berichtete Michael Groothues vom Militärpfarramt Aurich. Der jahrzehntelanger Bürgerkrieg habe vieles zerstört. Wirtschaftlich komme es nur langsam wieder auf die Beine. In den vergangenen Jahren seien vor allem die Fortschritte in der Versorgung mit Schulen und Krankenstationen spürbar. Dennoch sei das Land noch lange auf Hilfe von außen angewiesen. Dazu werde wohl auch die militärische Unterstützung gehören.
Die Militärseelsorge im Auslandseinsatz kümmere sich um die Soldatinnen und Soldaten in den Feldlagern. Sie stehe für Gottesdienste und Gespräche zur Verfügung. Mancher käme dort mit persönlichen Problemen zum Pfarrer, selbst wenn er zuhause kein Kirchgänger sei. Würden die Belastungen eines Soldaten im Einsatz zu groß, könne der Seelsorger im Einzelfall zusammen mit dem Arzt oder dem Psychologen auch bei einer vorzeitigen Beendigung seines Einsatzes behilflich sein.
Gemeindepastor Armin Siegmund nahm das Thema auf und sagte, dass es in der Kirchengemeinde immer wieder Soldaten gäbe, die über die großen Belastungen der Auslandseinsätze berichten könnten. Das Thema der Bundeswehr sei ihm von daher in der Gemeindearbeit vertraut. Nicht selten seien es die Ehefrauen, die eine Veränderung ihres Mannes nach dem Einsatz beobachten und bedauerten. „Nach dem Einsatz ist mein Mann nicht mehr derselbe. Ich kann ihn zum Teil nicht mehr erreichen,“ sagten sie. Am Ende stünde manchmal auch eine Trennung des Paares an.