Landesbischof Ralf Meister besucht Kavernen
Auf Einladung der ev.-luth. Liudgerigemeinde Holtgaste besuchte Bischof Ralf Meister, Landesbischof der Landeskirche Hannovers, am 2. Februar die Betriebsstätten der Gaskavernen in Jemgum. Ralf Riekenberg, Projektleiter der EWE, stellte das Speicherprojekt Jemgum vor. Im Gespräch mit EWE und Astora sowie Mitgliedern des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Holtgaste erhielt der Landesbischof einen Eindruck vom Projekt und den Anfragen und Sorgen der Menschen in der Region.
Landesbischof Meister stellte das Jemgumer Speicherprojekt in die Reihe der sehr unterschiedlichen Herausforderungen, die durch Energiefragen und zusätzlich die Energiewende derzeit in Niedersachsen diskutiert werden. Pastor Armin Siegmund hatte den Landesbischof eingeladen. Der Bischof würdigte den vorbildlichen Einsatz der Kirchengemeinde für die Menschen vor Ort. Wichtig sei die öffentliche Diskussion anstehender Fragen angesichts der unterschiedlichen Interessen von Bürgern, Kommune und Energieversorgern
Im Gespräch wurde erkennbar, dass es offene Rechtsfragen gibt, deren Lösung für alle Beteiligten erstrebenswert ist. Hier stehen vor allem Fragen der Haftung und der Schadensregulierung im Vordergrund. Von ihrer Klärung hängt die Akzeptanz des gesamten Speicherprojektes ab. Ziel muss es sein, einen rechtlich tragfähigen Rahmen für alle Seiten zu erreichen. Gerd Santjer von der Bürgerinitiative "Rheiderland up stee" bekräftigte diese Forderungen. Die Kirchengemeinde Holtgaste unterstützt das Bemühen, entsprechend dem Bergrecht eine sog. Beweislastumkehr festzuschreiben. Dies würde vielen Bürgern die Sorgen angesichts möglicher Gebäudeschäden durch Pipelinebau oder Kavernenbau nehmen. Landesbischof Meister ließ im Gespräch erkennen, dass er einen offenen Umgang mit den gestellten Fragen für unverzichtbar hält, damit Betreibergesellschaften und Bürger zu einem Ausgleich der Interessen und einer Einigung gelangen.